Esche

Fraxinus exelsior
Pflanzenfamilie der Ölbaumgewächse - Oleaceae


Fotos copyright Licht und Kräuter Niseema Dorothea Broos

Eine Esche weiß ich, heißt Yggdrasil ...so heißt es in der Edda.

Die Esche ist ein Sonnenbaum und sie wurde von keltischen und kurganischen Stämmen den lichtvollen Göttern geweiht. Lugh der Sonnengott der Kelten, Odin der nordischen Völker und auch Zeus sind lichtvolle Götter. Der Eschenbaum ist ein Symbol männlicher Stärke. 

Da das Eschenholz sehr elastisch und stark ist, fertigten die keltischen Völker aus ihrem Holz die Stiele für Äxte, Spaten und Werkzeuge.

Die Esche liebt auch das Wasser und sie hat die Macht darüber, deshalb wurden von keltischen Völkern auch die Ruder und Bootsrippen aus Eschenholz gefertigt. Es sollte sie vor den Fluten schützen. Die Hellenen weihten die Esche der Sonne und dem Meersgott Poseidon.
Die Esche ist der dritte Buchstabe, Nion im keltischen Baumalphabet. Sie bedeutet die Wiedergeburt, die durch die Vereinigung des kosmischen Lichts mit dem Lebenswasser möglich wird. Also ist die Esche auch ein Baum der Zeugung, wobei der Eschenspeer den Sonnenstrahl symbolisiert, der das Wasser der Erde befruchtet. Zeus, Odin und Gwydion zauberten Menschen aus der Esche.

Der Eschenspeer war das Werkzeug dieser Lichtgötter, die mit ihm das Dunkle, Exenhhafte, die Schlangen bekämpften. Diese Rolle übernahm nach der Christianisierung Erzengel Michael. Mit seinem Lichtspeer kämpft er gegen das "Böse".

Die Esche symbolisiert auch das Pferd Ygg , das Zauberpferd des Odin. Die Hexen ritten auf einen Besen, dessen Stiel natürlich aus Eschenholz war. 

Esche
Fotos: copyright Niseema Dorothea Broos

Fraxinus exelsior ist ein sommergrüner, 25- 40 m hoher Baum mit grauer, schwarzgrauer Borke. Die Winterknospen sind schwarzbraun, daran ist die Esche sehr leicht von anderen Laubbäumen im Winter zu unterscheiden. Die Blätter sind gegenständig unpaarig gefiefert. Diese verfärben sich oft nicht vor dem Abfallen im Herbst.  Die Blüten der Esche (im Mai) wachsen seitenständig in leicht violetten Rispen und treten noch vor dem Blattaustrieb in Erscheinung. Sie können zwittrig aber auch eingeschlechtlich sein. Der Wind sorgt für ihre Bestäubung. Die geflügelten Nussfrüchte der Esche (September bis Oktober) sind etwa 2 bis 3,5 cm lange und 4 bis 6 mm breit. Diese hängen manchmal noch zwei Jahre an den Ästen, denn nicht jedes Jahr gibt es welche.

Die Esche liebt lockeren, basenreichen bis leicht sauren und feuchten Boden. Sie begleitet das Wasser und gehört zu den Bäumen der Aue. Sie ist Bestandteil der Esche-, Ahorn-und Ulmenwälder. 
Sie ist von Nordspanien in ganz Europa, Kleinasien, Kaukasus und Nordiran, vom Tiefland bis ins Gebirge (1500 m) beheimatet. Der Baum kann bis zu 300 Jahre alt werden.

Volksheilkundliches: 

Die Esche ist ein traditionelles Heilmittel das bis zur Antike zurück reicht. Man benutzte sie als mittleres Abführmittel, als Diuretikum und bei Schlangenbissen. Zur Behandlung gegen Gicht wurde Eschelaub verwendet. Auch in der klösterlichen Heilkunde benutzte man die Esche. Tee aus Eschenblätter dienten zur Behandlung von  rheumatischen Beschwerden und Ödeme. Die Asche aus Rinden und Blättern wurden bei  Kochenbrüchen und zur Wundheilung eingesetzt. Der Apotheker Rademacher (1812) empfahl eine Einreibung aus Escheblättertee als Muskelheilmittel. Hufeland (1762 bis 1836) benutzte einen Tee innerlich aus Rinde und Blättern als Mittel gegen Rheuma  und Gicht

In der Volksheilkunde werden meistens Escheblätter und Samen zur Heilung von Rheuma und Gicht bei Fieber, Ödeme und Verstopfung verwendet. Die Eschenrinde soll ein gutes Wundheilmittel (erste Hilfe) sein. Auch die Samen haben eine harntreibende und blutreinigende Wirkung. Sie unterstützen Leber und Milz. 

 Die äußerliche Anwendung der Samen und Blätter wirken lindernd bei Rheuma, Gicht, Muskelkater und Hexenschuß, sie sind wundheilend.
Die Samen werden vorher im Mörser etwas zerkleinert.

Escheblättertee:
Zwei gehäufte Teel. getrocknete Blätter mit 1/4 Liter Wasser kalt ansetzen, zum Sieden erhitzen und danach noch 3 Minuten ziehen lassen. Abseihen und warm zwei- bis dreimal täglich eine Tasse trinken.
Kurmäßig angewandt 2 Tassen pro Tag höchstens zwei Wochen lang. 

Kommission E  

Negativ Monographie

Fraxinus cortex (Eschenrinde), Fraxinus folium (Blätter)

Kontraindikation:

keine bekannt

Indikation: 

arthrotische Beschwerden, Weichteilrheumatismus

Inhaltsstoffe: 

Rinde: Hydroxycumarine (u.a. Fraxin), Gerbstoffe, Iridoide. Wobei die Cumarine schmerzstillend und entzündungshemmend wirken. Das Fraxin soll antioxidative Eigenschaften haben (lt. S. Bäumler, Heilpflanzenpraxis...). 

Escheblätter: Flavonoide, Iridoide, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Bitterstoffe, Harze, ätherische Öle
+ Samen:

Kulinarisches:

Die Esche ist auch ein bitterer Speiselaubbaum. Von Mai bis August erntet man die Blätter. Die unreifen Früchte werden von Mai bis Juni  geerntet, ausgekocht und würzig eingelegt (lt. Fleischhauer). Ab August sind die Nussfrüchte reif und können als Bittergewürz (gemahlen) in der Kräuterküche über´s Essen gestreut werden.

Herzliche Kräutergrüße eure Kräuterfrau
Niseema Dorothea Broos
Kräuterpädagogin® Volksheilkunde